Felix J. Strohbach hat E-Autos im Winter getestet. Hier sitzt er im Kofferraum des Volvo EX90 mitten im Schnee.
© Daniela Loof / Volvo

Deshalb sind E-Autos im Winter komfortabler

Auch bei offenem Fenster sind alle Geräusche dumpf und leise. Nur das Knarzen der Reifen lässt uns hören, dass wir noch rollen. Alles ist in Zeitlupe, wie die Flocken, die vom Himmel fallen. Im Umland der nordschwedischen Stadt Luleå, in der Nähe des Polarkreises, hat es die Hälfte des Jahres Minusgrade. Manchmal sind bis in den Mai die örtlichen Seen von Eisschichten überzogen und die Straßen weiß. Ein Härtetest für Elektroautos. Zumindest dachte ich das, bevor ich im vorgewärmten Volvo EX90 Platz genommen habe.

Der Volvo EX90 zwischen verschneiten Bäumen
Der Volvo EX90 lässt sich via App vorheizen und ist ein absolutes Komfort-Fahrzeug. © Daniela Loof / Volvo

E-Autos im Winter: Komfortabel durch Eis und Schnee

Wer ‚Elektroauto‘ und ‚Winter‘ in den Browser tippt, findet wenig Positives. Verwunderlich, denn E-Autos können uns sogar komfortabler durch die kalte Jahreszeit bringen als die meisten Verbrenner.

Bei klassischen Verbrennern haben wir im Winter immer zwei Möglichkeiten. Entweder wir setzen uns nach dem mühsamen Scheibenkratzen eingepackt in Schal und Jacke ins kalte Auto, aktivieren die Heizung und fahren, bis wir schwitzen. Oder wir legen Jacke und Schal schon vor Fahrtbeginn auf die Rückbank. Dann müssen wir in Kauf nehmen, dass wir die ersten zehn Minuten frieren, bis der Motor auf Temperatur ist. Jedes Elektroauto, das ich bisher gefahren bin, hatte eine bessere Lösung parat: eine Standheizung mit Fernbedienung.

Bei meinem ersten Tee am Morgen öffne ich dafür die App des Herstellers auf meinem Smartphone und aktiviere die Heizung etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt. Oft kann ich darüber sogar Sitz- und Lenkradheizung einschalten. Wenn ich am Auto ankomme, sind alle Scheiben frei und der Innenraum ist angenehm warm. Doch das ist nicht der einzige Vorteil, den E-Autos im Winter bieten. (Passend dazu: Drei Erfahrungsberichte mit E-Autos im Winter)

Der Volvo EX90 in voller Fahrt durch Schnee und Eis.
Selbst auf einem zugefrorenen See bringt man den Volvo EX90 nicht so schnell ins Rutschen. © Daniela Loof / Volvo

Anders als bei Verbrennern wirkt der Allradantrieb bei Elektroautos direkt dort, wo er gebraucht wird. Die Elektromotoren an der Vorder- und Hinterachse lassen sich unabhängig voneinander ansteuern. Dreht ein Rad durch oder gerät ins Rutschen, reagiert das System blitzschnell und bremst an entsprechender Stelle. Sobald die Reifen wieder ausreichend Traktion haben, steht sofort das volle Drehmoment zur Verfügung. Nicht erst ab einem gewissen Drehzahlbereich. Dadurch kann sich ein allradbetriebenes Elektroauto auch aus vermeintlich hoffnungslosen Schneebänken herauskämpfen, während ein vergleichbarer Verbrenner sich darin festfährt. Nur Verbrenner mit sehr komplexen und teuren Allradsystemen können hier mithalten. Dank der Präzision des elektrischen Antriebs scheint es mit einem vollelektrischen Volvo auch unmöglich zu sein, ins Schleudern zu geraten. Ich habe mein Bestes gegeben und das Ergebnis könnt ihr im aktuellen arrive Magazin nachlesen.

Mehr zum Thema E-Autos im Winter

Das war nur ein Textauszug. In der aktuellen Ausgabe unseres Printmagazins arrive haben wir neben den Volvo-Modellen auch Elektroautos von Polestar, Hyundai und Kia im Schnee getestet.

Außerdem haben wir folgende Themen im Heft:
Elektrisch durch Südafrika: Wir sind abgasfrei in Kapstadt unterwegs, Acht Gründe fürs E-Auto: Klimaschutz als schöner Nebeneffekt, Autohäuser der Zukunft: Mit Kaffee und Kunst in der Innenstadt. Zum ePaper!

Die Printausgabe findet ihr seit dem 6. März 2025 am Kiosk.

cover der arrive-Ausgabe 02 2025
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