Der Fiat 500e Cabrio in hellblau neben einem orangen Hafenkran
© Felix Strohbach

Fiat 500e: Im Elektro Cabrio ans Meer

Bis zur italienischen Riviera sind wir mit dem Elektro Cabrio Fiat 500e nicht gekommen, dafür waren wir in der größten Küstenstadt Deutschlands: Bremerhaven.

Begleitet von klassischen Klängen rollt der Fiat los. Sobald er die 20 km/h überschreitet, summt er die Titelmelodie der italienischen Filmkomödie Amarcord komponiert von Nino Rota. Viel angenehmer kann man seine Umgebung gar nicht auf sich aufmerksam machen und gleichzeitig betonen, dass man aus Italien kommt.

Elektro Cabrio „Made in Italy“

Gefertigt wird der elektrische „Cinquecento“ in Turin und darauf ist Fiat stolz, deshalb steht es auch den beiden inneren Türgriffen und die Silhouette von Turins Skyline ziert das Ablagefach unter dem Mitteldisplay. Gegen 150 Euro Aufpreis kann hier das Smartphone kabellos laden. Auch die geriffelte Armatur in Holzoptik kostet 300 Euro extra, wertet den Innenraum aber spürbar auf. Das wichtigste Ausstattungsmerkmal unseres Testfahrzeugs befindet sich direkt über unseren Köpfen, das Stoffdach. In zwei Stufen fährt es auf Knopfdruck elektrisch nach hinten und legt den Himmel frei. Schnell kommen Urlaubsgefühle auf, auch bei trübem Wetter.

Blick nach oben durch das offene Cabrio-Dach
Das Cabrio-Stoffdach ist ein Alleinstellungsmerkmal des Fiat 500e, denn bisher gibt es kaum Elektro Cabrios auf dem Markt. © Felix Strohbach

Letzte Rille oder Tiefenentspannung?

Mit 150 km/h und durchgedrücktem Pedal kleben wir auf der linken Spur der A27 von Bremen ins 67 Kilometer entfernte Bremerhaven. Durch den schweren Akku im Unterboden und die erhöhte Sitzposition, fühlt sich der Fiat selbst bei Maximalgeschwindigkeit ruhig und stabil an. Nur der Blick auf die Reichweite sorgt bei dieser Fahrweise für Nervosität. Der Durchschnittsverbrauch klettert geradeso über die 20 kWh und der Akkustand verliert fast ein Prozent pro Kilometer.

Alternativ kann man auch den Tempomat auf 95 km/h einstellen und sich auf die rechte Spur einordnen. Jetzt noch den Spurhalteassistenten aktivieren und gemütlich Richtung Bremen segeln lassen. Damit ist auch ein Durchschnittsverbrauch von unter 11 kWh auf 100 Kilometern möglich. Bei dieser Fahrweise wären im Fiat fast 400 Kilometer möglich. Ähnlich sparsam waren wir bisher nur im Hyundai Ioniq Elektro unterwegs. (Mehr dazu: Mit dem Elektroauto ins Skigebiet)

Fiat 500e Heckansicht mit offenem Dach
Bei der Cabrio-Version fällt die Kofferraumklappe deutlich kleiner aus. Am besten lädt man das Gepäck über das offene Dach auf die Rückbank. © Felix Strohbach

Fazit: Genialer Kleinwagen

Umfangreiche Assistenzsysteme, über 300 Kilometer Reichweite (nach WLTP) und ein komfortabler Innenraum für zwei ausgewachsene Personen plus Gepäck. Der Fiat 500e ist nicht nur ein gelungener Kleinwagen, sondern abgesehen vom Smart EQ fortwo das einzige elektrische Cabrio auf dem Markt. Und das für einen Einstiegspreis von unter 25.000 Euro nach Abzug der staatlichen Prämie. Bravo!

Du liest lieber offline? Den kompletten Beitrag inklusive Tipps für Bremerhaven gibt’s im Printmagazin arrive. Hier geht es direkt zum Abo! oder zum ePaper.

cover der arrive-Ausgabe 04 2022
Die arrive Ausgabe 04 2022 mit dem Titelthema "Reichweite".

Disclaimer: Das Fahrzeug wurde mir vom Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt, die Stromkosten habe ich selbst getragen. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf diesen Beitrag.

Share on facebook
Share on twitter
Share on email
Share on telegram
Share on whatsapp
Mann arbeitet während der Zugfahrt am Laptop
Im Alltag
Felix J. Strohbach

Endlich unabhängig

Roller mit 16, Auto mit 18 und mit 20 eine BahnCard. Die ersten zwei Schritte gehen viele Dorfkinder. Der letzte Schritt war mein größter Befreiungsschlag.

Vögel am wolkenlosen Himmel
Am Wochenende
Felix J. Strohbach

Ein Morgen ohne Donner

Warmes Licht dringt durch die Gardinen und eine frische Brise weht durch die offene Balkontür. Normalerweise werde ich jeden Tag vom Donnern des ersten Flugzeugs

Vanlife im Elektrobus Mercedes EQV auf einer Wiese am See
Im Urlaub
Felix J. Strohbach

Vanlife im Elektrobus: Unterwegs mit dem Mercedes EQV

Die meisten Camping-Vans schlucken Unmengen Benzin oder Diesel und schleudern noch mehr Schadstoffe aus ihren Auspuffrohren. An abgelegenen Bergseen dürfen sie zum Glück nur selten parken und wenn, dann stehen dort bereits 20 andere Camper-Vans. Auch beim Vanlife im Elektrobus ändert sich daran nichts, aber es ist leiser und abgasfrei.

Ein Elektroauto zwischen Schnee und Matsch
Am Wochenende
Felix J. Strohbach

Mit dem Elektroauto ins Skigebiet

Minusgrade und steile Bergstraßen verringern die Leistung eines Lithium-Akkus. Wir sind zu viert in einem elektrischen Hyundai Ioniq von Innsbruck bis ins Skigebiet Kühtai gefahren und mit vollem Akku zurückgekehrt.

Blaues Klapprad zwischen parkenden Autos
Im Alltag
Felix J. Strohbach

Plötzliche Verkehrswende

Berlin, Brüssel und Bogota haben in Zeiten von Corona etwas gemeinsam: In allen drei Städten haben FußgängerInnen und FahrradfahrerInnen plötzlich mehr Platz bekommen. In den Städten hat eine globale Verkehrswende begonnen.

Palmen und ein mint-grüner Elektroroller in Barcelona
Im Urlaub
Felix J. Strohbach

Schwerelos durch Barcelona

Leise durch die Hauptstadt Kataloniens mit einem Roller, der mir nicht gehört. Ein legales Vergnügen ohne lokalen CO²-Ausstoß.