Aksel Lund Svindal ist zweimaliger Olympiasieger, fünfmaliger Weltmeister und mit 36 Siegen norwegischer Rekordhalter im alpinen Skiweltcup. Nach zahlreichen Verletzungen beendete er 2019 seine Karriere. Heute ist der Norweger TV-Moderator, begeisterter E-Auto-Fahrer und Markenbotschafter für Porsche. Ich habe mit ihm über Elektromobilität in Norwegen und den richtigen Zeitpunkt für einen Neuanfang gesprochen.
Aksel, als Markenbotschafter könntest Du vermutlich jeden Porsche als Privatwagen haben. Warum hast Du dich für das einzige vollelektrische Modell entschieden?
Aksel Lund Svindal: „Ich möchte gerne ein Teil der Zukunft sein und dafür muss ich auch Teil der Evolution sein. Autos gehören zu unserer Kultur, genauso wie Fernsehen und Entertainment. Sie werden nicht auf einen Schlag verschwinden. Aber wenn wir so weiter machen wie die letzten hundert Jahre, wird es bald einen unsanften Stopp geben. Deshalb müssen wir sie effizienter und umweltfreundlicher machen, sonst können wir diese Kultur der individuellen Mobilität nicht erhalten. Wir haben den Verbrennungsmotor für eine lange Zeit immer effizienter gemacht, heute sind wir aber an dem Punkt, dass das nicht mehr reicht. Elektrische Fahrzeuge sind jetzt schon deutlich effizienter und machen aus verschiedenen Gründen viel mehr Sinn.“
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Elektromobilität in Norwegen
In deinem Geburtsland Norwegen werden fast nur noch Elektroautos neu zugelassen. Seit Jahresbeginn 2021 waren 90 Prozent elektrisch oder zumindest teilelektrisch (Plug-In-Hybride). In Deutschland waren es im August 2021 erst 40 Prozent. Was kann Deutschland in Sachen Elektromobilität von Norwegen lernen?
Aksel Lund Svindal: „Wir hatten schon früh eine sehr hohe Besteuerung von Emissionen in Norwegen. Dadurch waren elektrische Fahrzeuge von Beginn an deutlich günstiger als Verbrenner. Zusätzlich wurden sie bisher immer staatlich gefördert und auch die Mehrwertsteuer ist eine lange Zeit weggefallen. Mit einem Elektroauto hat man in Norwegen einen spürbaren finanziellen Vorteil. Hinzukommt das Tempolimit. Auf deutschen Autobahnen gibt es bisher kein Tempolimit und durch die hohen Geschwindigkeiten wird eine Menge Energie verbraucht. Dadurch sinken die Reichweiten von Elektroautos enorm. In Norwegen haben wir ein Tempolimit bei 110 km/h auf der Autobahn, damit kommt man schon deutlich weiter und auch die Infrastruktur muss nicht so dicht sein. In meinem Alltag lade ich den Porsche Taycan übernacht Zuhause und nur auf längeren Fahrten muss ich an eine öffentliche Ladestation, also nur alle zwei Monate.“ (Mehr zum Tempolimit: Das Land der Rasenden)
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Zeit für einen Neuanfang
Mit dem Taycan hat Porsche einen Neuanfang gewagt. Auch Du hast 2019 deine Karriere als Skiprofi beendet und etwas Neues angefangen. Heute bist Du ein norwegischer Fernsehstar und bald auch Moderator. Woran erkennt man den richtigen Zeitpunkt, etwas zu beenden und neu anzufangen?
Aksel Lund Svindal: „Das ist sehr individuell. Du musst das tun, was sich für Dich richtig anfühlt. Manche wollen am Gipfel ihrer Karriere aufhören, andere wollen unbedingt weiter machen. Für mich war es lange eine 50/50-Entscheidung, es sprach genauso viel dagegen, wie dafür und das hat mir nicht gereicht. Ich wollte es nicht im Nachhinein bereuen. Also habe ich weiter gemacht, bis ich mir zu 100 Prozent sicher war. Dann war ich auch dankbar und offen für etwas Neues.“
Für eine Neuauflage der ikonischen Schwarz-weiß Fotografie „The Porsche Jump“ ist Aksel Lund Svindal mit Skiern über einen Porsche Taycan gesprungen. Mehr dazu und das komplette Interview mit ihm findet ihr auf GQ.de
Der neue Dokumentarfilm „Aksel“ zeigt seine letzte Saison als Skiprofi. Hier geht es zum Trailer.