Skifahrer Aksel Lund Svindal neben Autor Felix Strohbach
© Joerg Mitter / Red Bull Content Pool

Aksel Lund Svindal: „Ich möchte gerne Teil der Zukunft sein“

Aksel Lund Svindal ist zweimaliger Olympiasieger, fünfmaliger Weltmeister und mit 36 Siegen norwegischer Rekordhalter im alpinen Skiweltcup. Nach zahlreichen Verletzungen beendete er 2019 seine Karriere. Heute ist der Norweger TV-Moderator, begeisterter E-Auto-Fahrer und Markenbotschafter für Porsche. Ich habe mit ihm über Elektromobilität in Norwegen und den richtigen Zeitpunkt für einen Neuanfang gesprochen.

Aksel, als Markenbotschafter könntest Du vermutlich jeden Porsche als Privatwagen haben. Warum hast Du dich für das einzige vollelektrische Modell entschieden?

Aksel Lund Svindal: „Ich möchte gerne ein Teil der Zukunft sein und dafür muss ich auch Teil der Evolution sein. Autos gehören zu unserer Kultur, genauso wie Fernsehen und Entertainment. Sie werden nicht auf einen Schlag verschwinden. Aber wenn wir so weiter machen wie die letzten hundert Jahre, wird es bald einen unsanften Stopp geben. Deshalb müssen wir sie effizienter und umweltfreundlicher machen, sonst können wir diese Kultur der individuellen Mobilität nicht erhalten. Wir haben den Verbrennungsmotor für eine lange Zeit immer effizienter gemacht, heute sind wir aber an dem Punkt, dass das nicht mehr reicht. Elektrische Fahrzeuge sind jetzt schon deutlich effizienter und machen aus verschiedenen Gründen viel mehr Sinn.“

Mehr zum E-Porsche: Fünf Erkenntnisse aus der Fahrt im Porsche Taycan 4S

Aksel Lund Svindals Sprung über den Porsche Taycan
Neuauflage des "The Porsche Jump": Aksel Lund Svindal springt mit Skiern über den ersten elektrischen Porsche, den Taycan. © S. Bogner / Porsche

Elektromobilität in Norwegen

In deinem Geburtsland Norwegen werden fast nur noch Elektroautos neu zugelassen. Seit Jahresbeginn 2021 waren 90 Prozent elektrisch oder zumindest teilelektrisch (Plug-In-Hybride). In Deutschland waren es im August 2021 erst 40 Prozent. Was kann Deutschland in Sachen Elektromobilität von Norwegen lernen?

Aksel Lund Svindal: „Wir hatten schon früh eine sehr hohe Besteuerung von Emissionen in Norwegen. Dadurch waren elektrische Fahrzeuge von Beginn an deutlich günstiger als Verbrenner. Zusätzlich wurden sie bisher immer staatlich gefördert und auch die Mehrwertsteuer ist eine lange Zeit weggefallen. Mit einem Elektroauto hat man in Norwegen einen spürbaren finanziellen Vorteil. Hinzukommt das Tempolimit. Auf deutschen Autobahnen gibt es bisher kein Tempolimit und durch die hohen Geschwindigkeiten wird eine Menge Energie verbraucht. Dadurch sinken die Reichweiten von Elektroautos enorm. In Norwegen haben wir ein Tempolimit bei 110 km/h auf der Autobahn, damit kommt man schon deutlich weiter und auch die Infrastruktur muss nicht so dicht sein. In meinem Alltag lade ich den Porsche Taycan übernacht Zuhause und nur auf längeren Fahrten muss ich an eine öffentliche Ladestation, also nur alle zwei Monate.“ (Mehr zum Tempolimit: Das Land der Rasenden)

Auch interessant: Reinhold Messner im Interview: „Wir können die Dolomiten ganz neu verkaufen an die Radfahrer“

Aksel Lund Svindal nach seinem Sprung über den Porsche Taycan
Aksel Lund Svindal hat seine Karriere als Skirennfahrer 2019 hinter sich gelassen und war bereit für etwas Neues. © S. Bogner / Porsche

Zeit für einen Neuanfang

Mit dem Taycan hat Porsche einen Neuanfang gewagt. Auch Du hast 2019 deine Karriere als Skiprofi beendet und etwas Neues angefangen. Heute bist Du ein norwegischer Fernsehstar und bald auch Moderator. Woran erkennt man den richtigen Zeitpunkt, etwas zu beenden und neu anzufangen?

Aksel Lund Svindal: „Das ist sehr individuell. Du musst das tun, was sich für Dich richtig anfühlt. Manche wollen am Gipfel ihrer Karriere aufhören, andere wollen unbedingt weiter machen. Für mich war es lange eine 50/50-Entscheidung, es sprach genauso viel dagegen, wie dafür und das hat mir nicht gereicht. Ich wollte es nicht im Nachhinein bereuen. Also habe ich weiter gemacht, bis ich mir zu 100 Prozent sicher war. Dann war ich auch dankbar und offen für etwas Neues.“

Für eine Neuauflage der ikonischen Schwarz-weiß Fotografie „The Porsche Jump“ ist Aksel Lund Svindal mit Skiern über einen Porsche Taycan gesprungen. Mehr dazu und das komplette Interview mit ihm findet ihr auf GQ.de

Der neue Dokumentarfilm „Aksel“ zeigt seine letzte Saison als Skiprofi. Hier geht es zum Trailer.

Share on facebook
Share on twitter
Share on email
Share on telegram
Share on whatsapp
Junge Frau mit dem Fahrrad-Airbag um den Hals
Im Alltag
Ruth de Carné

Airbag statt Helm: Der Hövding 3

Alltagstest: Mit dem Hövding sitzt die Frisur und der Fahrrad-Airbag ist sogar sicherer als ein normaler Helm.

Vögel am wolkenlosen Himmel
Am Wochenende
Felix J. Strohbach

Ein Morgen ohne Donner

Warmes Licht dringt durch die Gardinen und eine frische Brise weht durch die offene Balkontür. Normalerweise werde ich jeden Tag vom Donnern des ersten Flugzeugs

Ein Lastenrad vor einem Geländer
Im Alltag
Felix J. Strohbach

Aussortieren. Lastenrad mieten. Sachen spenden.

Wir alle besitzen Dinge, die wir nicht benutzen. Zeit, sich von ihnen zu trennen und sie jemandem zu geben, der oder die sie wirklich gebrauchen kann. Für den Transport kann man sich ein Lastenrad mieten.

Autor Felix Strohbach neben dem Volvo C40 Recharge
Im Urlaub
Felix J. Strohbach

Verbrenner-Aus bei Volvo

2030 ist Schluss. Neben dem Stellantis-Konzern wird auch Volvo ab Ende des Jahrzehnts in Europa nur noch Elektroautos verkaufen. Dafür sind beide dieses Jahr aus dem Lobbyverband der europäischen Autohersteller ACEA ausgestiegen, weil dieser sich nicht Mal auf einen Ausstieg bis 2035 einigen konnte.

Pinguin auf einem Eisberg
Im Urlaub
Felix J. Strohbach

Virtual Mobility: Mit einer VR-Brille in die Antarktis reisen

Mal eben in die Antarktis reisen um Eisklettern zu gehen. Das klingt verlockend und gleichzeitig teuer und unökologisch, außer es findet virtuell statt. Ein Test der Oculus Quest zeigt, was auf Reisen mit einer VR-Brille alles möglich ist.

Der Nightjet der ÖBB am am Bahnsteig des Hamburger Hauptbahnhofs
Am Wochenende
Felix J. Strohbach

Reisen im Nachtzug (2/2): Im Liegewagen von Hamburg nach Innsbruck

Meine Hinfahrt im Sitzwagen schreit nicht nach einer Wiederholung. Vielleicht kann mich die Rückfahrt im Liegewagen vom Potenzial der Nachtzüge überzeugen. Meine Beine konnte ich jedenfalls die ganze Fahrt über ausstrecken und am Morgen gab es ein kleines Frühstück. Ein Erfahrungsbericht aus dem Nightjet Liegewagen.