Verkehr belastet unser Klima durch den Ausstoß von CO². Die Folgen sind für uns nicht immer direkt spürbar, viel akuter fühlt sich die Lärmbelastung an. Wer sich und das direkte Umfeld entlasten möchte, sollte deshalb leiser unterwegs sein.
Ob an einer innerstädtischen Kreuzung neben einer Autobahn oder in der Nähe eines Flughafens. Wer schon einmal nah an einer Hauptverkehrsader oder einem Verkehrsknotenpunkt gelebt hat, weiß, wie anstrengend es ist, sich bei diesem Lärm zu konzentrieren oder einzuschlafen. Würden alle leiser unterwegs sein, wäre das eine direkte Verbesserung der eigenen Lebensqualität.
Langsamer bedeutet leiser
Bei fast allen motorisierten Fortbewegungsmitteln steigt mit zunehmender Geschwindigkeit auch der Lärmpegel. Niedrigere Tempolimits in der Stadt und auf den Autobahnen wäre ohne viel Kosten umsetzbar und hätte einen spürbaren Effekt. (Mehr dazu im Beitrag: Langsamer unterwegs sein)
Flugzeuge können nicht langsamer unterwegs sein
An Flughäfen wäre ein Tempolimit genauso wenig sinnvoll wie umsetzbar. Starts und Landungen werden immer mit Lärm verbunden sein, deshalb hilft hier nur eine drastische Reduktion des Flugverkehrs. Momentan erleben wir genau das, denn nur etwa 43 Prozent des weltweiten Flugverkehrs findet während dieser Pandemie trotzdem statt. In Deutschland sind es weniger als 30 Prozent. (Quelle: OAG/statista)
Für mich persönlich ist der reduzierte Flugverkehr jeden Tag spürbar, weil ich in der Einflugschneise des Innsbrucker Flughafens lebe. Seit die Maßnahmen zur Bewältigung der COVID19-Pandemie greifen, höre ich morgens Vogelgezwitscher statt dem Dröhnen von Flugzeugturbinen. Mehr zu dieser Steigerung meiner Lebensqualität lest ihr im Beitrag: Ein Morgen ohne Donner.

Fazit: Leiser unterwegs sein
Wir können langsamer fahren, weniger unterwegs sein und auf Flugzeuge verzichten. Außerdem können wir Organisationen wie staygrounded unterstützen, die sich für eine Reduktion des Flugverkehrs einsetzten. Auch die Elektromobilität reduziert den Lärmpegel auf unseren Straßen, leider nicht so stark wie es möglich wäre. E-Autos werden seit Juli 2019 mit einem künstlichen Fahrgeräusch ausgerüstet, weil sie innerorts für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit ein Sicherheitsrisiko darstellen. Wäre die Politik ernsthaft am Schutz von Menschen interessiert, dann würde sie die Geschwindigkeiten innerorts stärker beschränken oder den Autoverkehr aus den Orts- und Stadtkernen verbannen.
Bei elektrischen Zweirädern muss bisher kein künstliches Fahrgeräusch hinzugefügt werden und der akustische Unterschied zu den Rollern und Motorrädern mit Verbrennungsmotor ist enorm. Für den Beitrag Ein Recht auf Lärm? war ich mit einem elektrischen Motorrad unterwegs und habe festgestellt: Leiser unterwegs sein bedeutet nicht im geringsten weniger Fahrspaß.
