Mal eben in die Antarktis reisen und Eisklettern gehen. Das klingt verlockend und gleichzeitig teuer und unökologisch, außer es findet virtuell statt. Ein Test der Oculus Quest zeigt, was auf Reisen mit einer VR-Brille alles möglich ist.
„Hey, hier oben. Ich bin’s, Mike. Schön, dass du bereit bist.“, ruft mir ein Mann vom Schiff aus zu. Langsam lässt er ein oranges Kanu zu mir herunter und setzt es vor mir auf die Wasseroberfläche. Ich stehe auf einer kleinen Insel aus schwimmenden Plattformen mitten im südlichen Polarmeer und um mich herum tummeln sich Fische im klaren Wasser. Mit einem Klick setze ich mich in das Kanu und fange an zu paddeln. Um mich herum treiben weiße Schollen und vor mir tauchen Eisberge aus dem Nebel auf. Das Reisen mit einer VR-Brille finde ich jetzt schon aufregend.
Expedition in der Antarktis
Über Funk erklärt mir Mike, der Mann vom Schiff, wo ich mich befinde. „In der Antarktis auf der Suche nach einer Kolonie von Königspinguinen.“ Außerdem bittet er mich, mit meiner Kamera alles zu dokumentieren. Die Fotos sollen in der nächsten Ausgabe des Magazins von National Geographic erscheinen. Wie genial ist das denn? Ich darf mit dem Kanu zwischen Eisbergen hindurch paddeln, wilde Pinguine und Robben fotografieren und meine Fotos werden in einem international bekannten Magazin veröffentlicht. (Auch interessant: Urlaub ohne Flieger)
Plötzlich erscheint ein großer Schatten unter meinem Boot und die Flosse eines Zwergwals gleitet wenige Zentimeter unter mir hindurch. Der Wal taucht mit seiner Rückenflosse vor mir aus dem Wasser auf. Mein Kanu treibt direkt auf ihn zu. Mit den Paddeln versuche ich das Kanu zu drehen, doch es ist zu spät. Die Spitze des Kanus berührt schon fast den Rücken des Wals, als er plötzlich abtaucht und seine riesige Schwanzflosse in die Luft streckt. Nicht nur auf Reisen mit einer VR-Brille lassen sich wilde Tiere beobachten, auch vom Twike aus ist das möglich. (Mehr dazu: Reisen mit dem Twike)
Eisklettern und im Zelt übernachten
Nachdem ich das Kanu geparkt habe, stehe ich vor einer Wand aus Eis. Mit zwei Eisäxten soll ich die kalte Wand erklimmen. An manchen Stellen ist die Eiswand bröckelig und immer wieder brechen Eisstücke ab. Meter für Meter arbeite ich mich nach oben. Automatisch werde ich am nächst gelegenen Karabinerhaken gesichert. Das orange Kanu unter mir wird immer kleiner. Als ich fast schon über die Kante des Eisbergs schauen kann, bricht plötzlich ein großes Stück Eis neben mir ab. Meine linke Eisaxt verliert ihren Halt und ich hänge nur noch mit einem Arm an der Eiswand. Nach einem kurzen Schock ziehe ich mich den letzten Meter über die Kante und erreiche ein Plateau.
Langsam zieht der Himmel zu und ein Sturm kommt auf. Über Funk sagt mir Mike, dass ich schnell den Schlafsack holen und das Zelt festzurren soll, bevor der Schneesturm zu stark wird. Nachdem ich den Reißverschluss des Zelts nach oben gezogen hab, lösche ich das Licht der Petroleumlampe. Es wird dunkel. Als ich wieder aufwache, ist der Sturm vorüber und der Himmel vor dem Zelt wieder klar.
Königlicher Abschluss
Grüne Lichtstreifen ziehen sich über den Himmel und wabern im Wind: Polarlichter. Die Sonne ist geradeso über dem Horizont und ein paar Hundert Meter vor mir steht ein Königspinguin an der Kante einer Klippe. Er hat den Blick zur Sonne gerichtet. Sofort greife ich zur Kamera und knipse ein paar Fotos. Als ich mich dem Pinguin nähere, öffnet sich vor mir ein Tal. Schnattern und Kreischen hallt von den Eiswänden wieder. Endlich habe ich sie gefunden: die Kolonie der Königspinguine.
Nachdem ich noch einige Fotos gemacht habe, zünde ich eine Signalrakete und warte auf mein Shuttle zurück zum Schiff. Aus der Ferne nähert sich ein Hubschrauber, viel spektakulärer hätte dieses kurze Abenteuer nicht enden können. Neben der virtuellen Reise in die Antarktis gibt es noch eine weiteres Abenteuer von National Geographic. Was erwartet mich wohl auf der Reise nach Machu Picchu? Bald mehr dazu in einem weiteren Beitrag…
Disclaimer: Die VR-Brille Oculus Rift habe ich als Presse-Testgerät zur Verfügung gestellt bekommen. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf diesen Beitrag. Zum Hersteller: oculus.com.